Vom Schlosser zum Instrumentenbauer
Hätte man Hartmut Dobberstein in seiner Jugend gesagt, dass er mal zu Deutschlands besten Blechblasinstrumentenbau-Meistern gehören würde, er hätte gelacht. „Ich war KFZ-Schlosser.“ Doch der Vater, ein Musikalienhändler, schickte ihn nach der Lehre in eine Instrumentenfabrik ins Vogtland. „Aus dem KFZ-Schlosser wurde ein Instrumentenbauer.“ Zurückgekehrt, lässt Hartmut Dobberstein in Frankfurt (Oder) eine alte Tradition wieder aufleben. Bis 1934 saß in der Stadt Deutschlands größte Blechblasinstrumenten-Fabrik. „Nach meiner Meisterprüfung 1970 kamen bald Musiker aus namhaften Orchestern auf mich zu. Auch Stars wie Manfred Krug.“ Die Wendezeit überlebt er innovativ: „Ich begann hochwertige Kinderblasinstrumente zu bauen.“ Bis heute gilt sein Name der Fachwelt als Qualitätssiegel. Auch bei der Restaurierung historischer Blechblasinstrumente. Dobberstein-Instrumente erklingen in großen Orchestern Europas und die Expertise des Meisters als Sachverständiger ist landesweit gefragt. Macht ihn das stolz? „Na ja“, sagt er bescheiden: „Ein bißchen schon.“
HWK | 02/2021