Neue Perspektiven auf Ostbrandenburg
Offizielle Einweihung am Kulischberg in Neuzelle
Mit einem feierlichen Pressetermin wurde am 8. August 2025 der erste „Lieblingsblick“ im Seenland Oder Spree offiziell eröffnet. Dieser neue Aussichtspunkt – ein eleganter Rahmen aus Holz und Metall – steht auf dem Neuzeller Kulischberg und bietet einen weiten Panoramablick auf die Klosteranlage Neuzelle. Entworfen wurde das modulare Element vom Planungsbüro erlebnisplan Deutschland, gefertigt und installiert von der regionalen Firma Modellbau Stein GmbH aus Frankfurt (Oder). Er ist Teil der Erlebnisräume im Seenland Oder-Spree.
Der Standort Kulischberg liegt an der beliebten Mönchstour-Route rund um Neuzelle und dient fortan als malerischer Rastplatz mit Informationsangebot. Bei der Einweihung betonten regionale Vertreter aus Politik und Wirtschaft – darunter Ellen Russig, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Seenland Oder Spree, Landrat Frank Steffen, Tourismusverbands-Vorsitzender Rainer Schinkel sowie Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Thomas Beutler der Sparkasse Märkisch-Oderland und Veit Kalinke der Sparkasse Oder-Spree -Spree– den Stellenwert dieses Projekts für die Region. Im Rahmen der Eröffnung unterzeichneten die Sparkassen und der Tourismusverband auch einen neuen Sponsoring-Vertrag und setzten damit
ein wichtiges Zeichen für die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus in der Region.
v.r.: Thomas Beutler (Vorstand Sparkasse MOL), Tourismusverbands-Vorsitzender Rainer Schinkel, Ellen Rußig (Geschäftsführerin des Tourismusverbands Seenland Oder-Spree), Vorstandsvorsitzender Sparkasse Oder-Spree, Veit Kalinke & Landrat Frank Steffen
Sieben Erlebnisräume – eine gemeinsame touristische Vision
Der neue Lieblingsblick ist Teil eines umfassenden Erlebnisraumkonzepts, das der Tourismusverband Seenland Oder-Spree in den letzten 1,5 Jahren gemeinsam mit Partnern entwickelt hat. In rund 124 Workshops an 24 Orten der Region wurden mit Unterstützung der IHK Ostbrandenburg Ideen gesammelt, um das gesamte Reisegebiet Ostbrandenburgs attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Entstanden ist eine Selbstdefinition des Seenlands als touristische Modellregion, die das Motto „sich als Gastgeber fühlen“ verinnerlicht und Konkurrenzdenken durch Kooperation ersetzt. Sieben Erlebnisräume – von der Märkischen Schweiz und dem Schlaubetal über Oderbruch, Oder- und Spree-Flusslandschaft bis zum Scharmützelsee und Berliner Umland – bilden nun thematische Klammern für die vielfältigen Angebote. Diese Räume orientieren sich nicht an Kreis- oder Gemeindegrenzen, sondern an landschaftlichen und kulturellen Gemeinsamkeiten, um die Stärken der Region grenzüberschreitend aufzuzeigen. So werden auch Routen über die deutsch-polnische Grenze hinweg einbezogen, unterstützt durch Interreg -Fördermittel, und Kartenmaterial lizenzfrei gemeinsam genutzt.
Ziel des LEADER-geförderten Konzepts in Kooperation mit den Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Märkische Seen und Oderland ist es, das Seenland Oder-Spree als einheitliches und erlebbares Reiseziel zu positionieren. Auf ausgewählten Rad-, Wander- und Kanurouten sollen spannende Geschichten über historische Orte, lokale Persönlichkeiten und die Naturlandschaften erzählt werden. Gleichzeitig wird die Infrastruktur behutsam ausgebaut – mit neuen Rastplätzen, Sitzgelegenheiten und Infopunkten an schönen Aussichtspunkten. Dies geschieht vor dem Hintergrund besonderer Herausforderungen: Über 50 % der Region stehen unter Natur- oder Landschaftsschutz, und das Besucheraufkommen verteilt sich etwa hälftig auf Tagesausflügler und Übernachtungsgäste. Das Erlebnisraumkonzept reagiert darauf mit einer nachhaltigen Entwicklung über Landkreis- und Gemeindegrenzen hinweg, die Interessen von Naturschutz, Einwohnern und Touristikern in Einklang bringt.
„Lieblingsblicke“ – Aussichtspunkte mit Geschichte und Zukunft
Die Lieblingsblicke sind die ersten sichtbaren Ergebnisse dieser neuen Strategie. Dabei handelt es sich um besonders attraktive Aussichtspunkte im Seenland, die gezielt inszeniert werden und eine Geschichte erzählen sollen.
Ein "Lieblingsblick" ist ein besonders schöner Aussichtspunkt im Seenland, der Emotionen weckt: Freude, Ruhe, Erhabenheit. Diese Orte wollen wir gezielt inszenieren und Geschichten erzählen. Sie sind als Markenbotschafter des Seenlands gedacht, erläutert Ellen Russig, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes.
Jeder Lieblingsblick ist als unverwechselbares Modul konzipiert, das Gäste wie Einheimische zum Verweilen und Wiederkommen einlädt. Die robusten Rahmen aus Holz und Metall dienen zugleich als Sitzgelegenheit, Fotopoint und Informationsstation. Teilweise werden Besucher per QR-Code sogar eine Augmented-Reality-Ansicht abrufen, die zusätzliche Hintergründe zur Aussicht vermittelt – ein modernes Extra, das zum Entdecken einlädt.
Ellen Rußig genießt die neue Perspektive des Lieblingsblicks vom Kulischberg auf die Mönchsroute (c) Manuela Neumann/IHK OBB
Auch in den kommenden Monaten werden an weiteren besonderen Orten der Region neue Lieblingsblicke entstehen – etwa an der Seepromenade in Müllrose, in Stadt Strausberg, Reitwein, Woltersdorf oder am Fähranleger Fähre Leißnitz. Alle Elemente folgen einem einheitlichen Design, das gemeinsam mit einem Kölner Designbüro entwickelt wurde, und können von Kommunen oder Partnern über ein Handbuch nachbestellt werden. Diese nachhaltige und skalierbare Gestaltung (Produktion in der Region durch die Fa. Modellbau Stein) ermöglicht es, die Idee der Lieblingsblicke auf breiter Fläche umzusetzen. Jeder neue Aussichtspunkt fungiert somit als Botschafter der Tourismusmarke Seenland Oder-Spree und bietet den Menschen vor Ort wie den Gästen einzigartige Naturerlebnisse mit regionalem Bezug.
Tourismus als Wirtschaftsfaktor – Kooperation von Wirtschaft und Region
Das Erlebnisraumkonzept und die Lieblingsblicke sind mehr als nur Tourismusprojekte – sie verstehen sich als Impuls für die wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung in Ostbrandenburg. Die lokale Wirtschaft begrüßt dieses Engagement: Die Sparkassen der Region (Märkisch-Oderland und Oder-Spree) verlängerten anlässlich der Kulischberg-Eröffnung ihr Sponsoring für den Tourismusverband bis 2026.
"Wenn’s um mehr als Geld geht – Sparkasse“ lautet ihr Motto, das hier mit Leben gefüllt wird: „Mit unserem Engagement ermöglichen wir Projekte, die dem Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor in unserer Region dienen“, betont Sparkassen-Vorstand Veit Kalinke.
Die Sparkassen unterstützen den Verband bereits seit 1998 verlässlich und haben früh erkannt, welch großes Potenzial der Tourismus für die wirtschaftliche Entwicklung in Brandenburg besitzt. Tourismusverband-Chef Rainer Schinkel hob bei der Vertragsunterzeichnung hervor, dass eine nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismus notwendig sei, da er „ein zentraler Standortfaktor für unsere Region ist“. Hochwertige touristische Angebote würden entscheidend zur Lebensqualität der Menschen vor Ort beitragen.
Die oben genannten bei der Unterzeichnung der Vertragsverlängerung Sponsoring. Alle Fotos: (c) Manuela Neumann (IHK Ostbrandenburg)
Auch andere Partner der regionalen Wirtschaft ziehen an einem Strang. Die Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg (IHK) sowie die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) - Region Ostbrandenburg unterstützen das Vorhaben und bringen Ideen ein, wie lokale Unternehmen stärker einbezogen werden können. So ist angedacht, entlang der neuen Routen besondere Betriebe und „Hidden Champions“ der Region erlebbar zu machen – von der historischen Mühle in Müllrose mit eigener Mehlmischung bis zur Orgelwerkstatt in Sieversdorf. Solche Wirtschafts- und Genussrouten könnten die touristischen Erlebnisräume bereichern und zugleich die Innovationskraft heimischer Unternehmen präsentieren. Für die praktische Umsetzung stehen Ansprechpartner bereit: sogenannte Regionalscouts sollen als lokale Experten die Angebote vernetzen und die Wirkung in die Fläche tragen.
Ausblick: Gemeinsam weiter!denken für Ostbrandenburg
Die Einweihung des Lieblingsblicks am Kulischberg markiert erst den Auftakt einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die das Seenland Oder-Spree attraktiver machen sollen. Das breite Bündnis aus Tourismusverband, Landkreisen, Städten, Kreditinstituten und Wirtschaftsvertretern zeigt, dass touristische Entwicklung und Standortförderung Hand in Hand gehen können. In einer Region, die teils unter demografischen Herausforderungen und dem Sog des Berliner Umlands („Speckgürtel“) steht, setzen solche Projekte positive Akzente für ein lebenswertes Umfeld. Das Bündnis Pro Wirtschaft Ostbrandenburg begrüßt das Erlebnisraumkonzept als beispielhaft: Es verbindet unternehmerisches Engagement, regionale Identität und Zukunftsorientierung.
Für Unternehmen und Investoren sendet das Seenland Oder-Spree damit ein klares Signal: Die Region arbeitet gemeinsam und kreativ an ihrer Zukunft, um Gäste zu begeistern, Bewohner zu halten und neue Fachkräfte sowie Familien anzuziehen.
Weitere Lieblingsblicke und Erlebnisangebote sind bereits in Vorbereitung. Sie alle laden dazu ein, Ostbrandenburg immer wieder neu zu entdecken – und machen deutlich, dass man hier gern lebt, arbeitet und investiert. Mit solchen Initiativen wird das Seenland Oder-Spree nicht nur für Touristen zu einem Lieblingsplatz, sondern auch für die Wirtschaft und die Menschen vor Ort zu einer Region mit Perspektive.
Vielen Dank an TourismusreferentinManuela Neumann für die Teilnahme am Termin und die Fotos.
