NEUIGKEITEN

(c) IHK OBB / Thomas Kühne

Von der Postkutsche zum leistungsfähigen Übergabebahnhof – Spatenstich Bahnhof Fangschleuse

Die Arbeiten für den neuen Bahnhof Fangschleuse sind offiziell angelaufen. Mit dem symbolischen Spatenstich am 4. April 2025 starteten Deutsche Bahn, Land Brandenburg und Gemeinde Grünheide ein Projekt, das Verkehrs­geschichte, wirtschaftliche Dynamik und Umweltziele miteinander verknüpft. Der künftig westlich versetzte Übergabe- und Personenbahnhof schafft Platz für bis zu 24 lange Güterzüge täglich, verdoppelt die heute mögliche Fahrgastzahl auf rund 16 300 Reisende und stärkt die europäische Magistrale Paris–Berlin–Warschau – ein kraftvolles Signal für Ostbrandenburgs Infrastruktur- und Standortqualität. 

Historischer Bogen – von der Postkutsche zur Schienen-Drehscheibe

  • 1712 – 1842: Zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) verkehrte zunächst die Postkutsche; sie prägte die Region mehr als 130 Jahre.

  • 1842: Die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn löste die Postkutsche ab – Fangschleuse lag nun an einer der ersten Fernbahnstrecken Preußens.

  • 15. Mai 1879: Eröffnung des Haltepunkts Fangschleuse; anfangs hielten nur zwei Züge pro Tag.

 

Das Neubauprojekt 2025 – 2026

Technische Eckdaten

BausteinUmfangNutzen
Bahnsteige2 Mittelbahnsteige, je 220 m LängeAufnahme achtteiliger RE 1-Züge
Gleisanlagen5 Rangier-/Abstellgleise + 2 Überholgleise à 740 mGüterzüge können rangieren, ohne den Fernverkehr zu blockieren
Elektronisches Stellwerk & Personen­unterführungTunnel 60 m × 16,5 m, Aufzüge, RampenBarrierefreiheit & betriebssichere Zuglenkung
Straßenüberführung L 23Ersatz alter Bahn­übergangMehr Sicherheit, weniger Stau

 

Zeitplan

  • 2025: Hauptbauleistungen unter „rollendem Rad“; erste Tunnel­elemente im Sommer eingehoben. 

  • Sommer 2026: Teil-Inbetriebnahme neuer Anlagen, vollständige Fertigstellung bis Jahres­ende 2026. 

 

Mehr Leistung – weniger Lkw

  • Kapazität: Bis zu 24 Güterzug­paare pro Tag; jeder Zug ersetzt etwa 50 Lkw – potenziell 2 400 Lkw-Fahrten weniger täglich. 

  • Fahrgast­­potenzial: Prognose 16 300 Reisende/Tag (gegenüber < 1 000 in 2021).

  • RE 1-Ausbau: Längere Züge und künftig drei Halte pro Stunde machbar, entlasten Pendel­verkehr zwischen Hauptstadt­region und Ostbrandenburg.

 

Wirtschaft und Umwelt im Gleichklang

  • Industrie­standort Freienbrink/Tesla: Direkter Bahnanschluss erleichtert Zuliefer- und Export­logistik und unterstützt das Ziel, bis zu 40 000 Arbeitsplätze in der Region zu sichern bzw. neu zu schaffen. 

  • Europäische Achse: Der neue Bahnhof liegt an der Ausbaustrecke Berlin–Frankfurt (Oder) und stärkt die Inter­operabilität auf der Relation Paris–Berlin–Warschau. 

  • CO₂-Minderung: Verkehrs­verlagerung von der Straße auf die Schiene spart jährlich mehrere zehntausend Tonnen Treibhaus­gas­emissionen (hochgerechnet auf 24 Güterzug­paare).

 

Stimmen zum Spatenstich

Alexander Kaczmarek (DB-Konzern­bevollmächtigter):

„Ab Ende 2026 werden täglich rund 15 000 Fahrgäste das umweltfreundliche System Schiene nutzen.“ 

Minister Detlef Tabbert:

„Wir schaffen eine leistungs­fähige, zukunfts­orientierte Schienen­infra­struktur und verlagern mehr Güter von der Straße auf die Schiene.“ 

Bürgermeister Arne Christiani (Grünheide):

„Der Umbau setzt ein wichtiges Zeichen für Mobilität und Wirtschaftskraft unserer Region.“ 

Einordnung des Bündnisses weiter ! denken | Pro Wirtschaft

Der Bau des Übergabe­bahnhofs Fangschleuse verkörpert das Leitbild unseres Bündnisses: verlässliche Rahmen­bedingungen, innovations­getriebene Industrie und aktives Umwelt­management wirken gemeinsam. Die Investition stärkt Wert­schöpfung, schafft Planungssicherheit für Unternehmen und leistet einen konkreten Beitrag zur Verkehrs- und Energie­wende in Ostbrandenburg.

Fazit: Vom Postkutschen­haltepunkt zur hochmodernen Schienen­drehscheibe – Fangschleuse zeigt, wie Tradition und Zukunft zusammenfinden. Der Spatenstich markiert nicht nur den Beginn eines Bauprojekts, sondern den nächsten Entwicklungsschritt für eine leistungs­fähige, nachhaltige Wirtschafts­region Ostbrandenburg.

Zur Übersicht

Haben Sie Fragen?

Die mit * markierten Felder sind Pflichtfelder.